Zu meinem Hauptblog:

Freitag, 25. März 2016

Tham Kong Lo: Die Kong Lor Höhle


Gestern wurden wir um 07:30 abgeholt und los ging es in Richtung Ban Kong Lo. Übrigens fuhren wir in einem Minibus von Green Discovery Laos! Nach ca. 120 km erreichten wir auf der S 13 Veing Kham. Dort bogen wir rechts auf die S 8 ab und fuhren die restlichen 84 km (laut Hinweisschild) zu der Kong Lor (oder auch Kong Lo) Höhle. Die ersten 45 km waren ziemlich eintönig, aber dann bogen wir wieder rechts ab und fuhren durch den Limestone Forrest. In dem Wald legten wir noch einen kurzen Halt an einem Aussichtspunkt ein. Ein herrlicher Blick auf das umliegende Karstgebirge!

 
Dann erreichten wir schließlich eine Art Hochebene. Zwar waren die meisten Felder schon abgeerntet und lagen trocken und graubraun brach, aber ein paar Tabak- und Reisfelder sorgten für etwas grün. Die Bergformationen, die die Hochebene umschließen, sind spektakulär. Sie türmen sich rechts und links in ca. 5 – 6 km Entfernung von der Straße auf und bilden eine dramatische Kulisse. Wir hatten die falsche Reisezeit gewählt: Zwei, oder auch nur ein Monat früher wäre alles grün gewesen und damit noch viel eindrucksvoller.

Nach insgesamt 4 Stunden Fahrt waren wir am Ziel. Der Eintritt zum Phi Hun Nationalpark und zur Höhle sind günstig (2.000 bzw. 10.000 Kip). Aber die Bootsfahrt schlägt mit mindestens 200.000 Kip zu Buche (angeblich pro Boot, wir hatten ja eine Package-Tour gebucht, da waren diese Positionen schon enthalten, deshalb weiß ich es nicht so genau. Leider war die erste Ziffer vor den 5 Nullen auf dem Schild mit den Eintrittsgebühren weggekratzt, warum wohl?).

Genaueres über die Entstehungsgeschichte der Höhle oder deren Erschließung für den Tourismus konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen (weder durch unseren Guide noch durch Netzrecherche). Allerdings habe ich irgendwo gelesen, dass der Hinboun-Fluss schon seit dem 17. Jahrhundert von den Bauern als Transportweg benutzt wurde.


Wir wurden mit Schwimmwesten und Stirnlampen ausgestattet, dann gingen wir die Holztreppe runter zum See, den wir auf einer Bambusbrücke überquerten, und weiter zum Eingang der Höhle. Hier stiegen wir in eines der hölzernen, motorisierten, Kanu-artigen Boote, um den Hinboun-Fluss, der durch die Höhle fließt, stromaufwärts zu befahren.



Die Kong Lor Höhle ist 7,5 km lang und an der Stelle mit der größten Ausdehnung misst sie 90 Meter in der Breite und 100 Meter in der Höhe. Wirklich sehen kann man das allerdings nicht, denn es herrscht absolute Dunkelheit, es ist pitch black :-). Die Stirnlampen beleuchten immer nur kleine Ausschnitte, aber man spürt trotzdem die immensen Dimensionen. Es fühlt sich an, als sei man in einer Kathedrale oder, weniger poetisch, als stünde man im Dunkeln in der Kuppelhalle des Frankfurter Flughafens.


Nach einigen hundert Metern stiegen wir aus dem Boot: Ein Teil der Höhle, der sog. Tempelkomplex, ist atmosphärisch ausgeleuchtet, man geht zu Fuß an bizarren Felsformationen, an Stalagmiten und Stalaktiten vorbei, und es fühlt sich an, als sei man auf einem anderen Planeten. Danach weiter durch die Dunkelheit.




Der Hinboun-Fluss schlängelt sich durch die Höhle, die mal weiter, mal enger wird, und an manchen Stellen regelrechte Sandstrände aufweist. Er führt bereits im März so wenig Wasser, dass man an einigen Stellen (an drei kleineren Stromschnellen) aussteigen muss und ein Stück durch das Wasser watet, damit der Bootsführer das Boot ohne das zusätzliche Gewicht der Passagiere in tieferes Wasser hieven kann. Gott sei Dank ist der Untergrund aus Flusskieseln nicht schlüpfrig. Und die ganze Zeit: Undurchdringliche Finsternis, nur punktuell unterbrochen durch die Spotlights unserer Stirnlampen.


Nach etwas mehr als einer Stunde erblickten wir wieder das Tageslicht. In dem kleinen Dorf Natane kann man sich die Füße vertreten, etwas trinken, Souvenirs kaufen. Dann geht es stromabwärts zurück. Dieses Mal musste nur Chang an einer der Stromschnellen aussteigen, ich durfte sitzen bleiben :-)


Alles für die Touristen: Im Dorf Natane
Auf dem Rückweg geht es stromabwärts.

Wir aßen eine Kleinigkeit zu Mittag (das Mittagessen war im Tourpreis in Höhe von 1.600.000 Kip enthalten), dann fuhren wir zurück zur S 13. In Veing Kham stiegen wir aus, denn wir dachten, es sei eine gute Idee, von dort aus direkt nach Vientiane zu fahren, da ein Drittel der Wegstrecke von Thakhek aus schon bewältigt war (104 km). Im Vorfeld hatte man uns gesagt, dass die Fahrt von Veing Kham nach Vientiane 4 Stunden dauern würde (234 km).

PS: Vor dem Mittagessen hätten wir in dem See vor dem Nordeingang der Höhle auch baden können, aber wir verzichteten darauf, um schneller wieder in Veing Kham zu sein.

PPS: Das Essen in dem kleinen Restaurant am Eingang zur Höhle ist extrem teuer. Ich konnte sehen, dass der gebratene Reis 30.000 Kip kostet, das ist 100% mehr als üblich.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

.