30.03.2016
Für die private Tour zu den drei hauptsächlichen (und von
Minen weitestgehend geräumten) Lagerstätten zahlten wir 200.000 Kip pro Person. Die Preise
variieren stark. Je nach Tour Agent zahlt man bis zu 69 USD pro Person.
Da sich uns am Morgen der Tour noch ein dritter Teilnehmer
anschloss, bekamen wir 50.000 Kip erstattet. Die ganze Situation und die Preisfindung
war etwas merkwürdig, denn erst sollten wir pro Person noch 50.000 Kip
zusätzlich bezahlen, dann hätte uns ein Guide begleitet. Da dessen Englisch
aber alles andere als gut war, legten wir darauf keinen besonderen Wert. Und
wie kommt es, dass eine zusätzliche Person auf eine private Tour gebucht wird?
Wie dem auch sei: Um 09:00 Uhr brachen wir - ohne Guide - in Richtung der ca. 20 km
entfernten Site 1 (Lagerstätte 1) auf. Hier liegen mehr als 250 Steinkrüge.
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Narrenhände beschmieren Tisch und Wände - und Kakteen. Auf dem Weg zu Site 1 |
Man
weiß noch nicht, wie alt diese Gefäße sind (die Schätzungen liegen zwischen
7.000 und 1.500 Jahren) oder wozu sie dienten (für Begräbnisrituale oder zur
Aufbewahrung von Vorräten) oder von wem sie gefertigt wurden. Sehr mysteriös
und sehr sehenswert! Und (noch) nicht überlaufen. Aber die Ebene der Tonkrüge
steht auf der Liste, um als Weltkulturerbe anerkannt zu werden, deshalb ist es
wohl nur eine Frage der Zeit, bis dass sich das ändert.
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Ein seltenes Exemplar: Gefäß mit Deckel |
Anschließend besuchten wir noch Site 2 (ca. 65 Gefäße), dort
ist ein Deckel mit einer Gravur zu bestaunen: der Froschmann.
Lagerstätte 3 liegt inmitten von Reisfelder.
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Ich weiß: Kein korrektes Verhalten, aber ich konnte nicht widerstehen. (Denn eigentlich gilt: Don't touch, don't climb. Demnächst steht bestimmt ein entsprechendes Schild da.) |
Hier wurde uns
erst klar, dass die Folgen des Krieges noch immer spürbar sind: „Bitte gehen
Sie zwischen den Wegmarkierungen, denn rechts und links davon könnte es
gefährlich werden!“
Während des Laotischen Bürgerkriegs in den 1960er und
1970er Jahren wurde die Gegend durch amerikanische Luftstreitkräfte heftig bombardiert:
Monatelang wurde alle 8 Minuten ein Angriff geflogen, 24 Stunden am Tag, 7 Tage
die Woche. Ein wirklich trauriges Kapitel in der Geschichte von Laos!
Irgendwie ist diese Ansammlung von Steinkrügen (so
bezeichnen sie die Laoten) bizarr, gerade weil das Geheimnis um diese
Lagerstätten noch nicht gelüftet ist.
Der Besuch war für mich ein Highlight auf unserer
Laos-Rundreise.
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