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Donnerstag, 31. März 2016

Fahrt von Phonsavan nach Luang Prabang


Wir zahlten für das Minivan-Ticket 120.000 Kip pro Person. Pünktlich um 08:15 Uhr wurden wir von einem Tuk Tuk im Hotel abgeholt, das uns zum Busbahnhof brachte (dort kostet das Ticket 110.000 Kip). Um 08:35 Uhr fuhr der Minivan los.


Zunächst fuhren wir auf der bekannten Strecke (S 7) 128 km zurück nach Phou Khoun, wo wir nach ziemlich genau 3 Stunden eintrafen. Dieses Mal empfand ich die kurvige, holperige, von Schlaglöchern übersäte Straße aber als nicht ganz so zermürbend wie auf der Hinfahrt.


Heute finden die Zahnbürsten mehr Anklang als neulich.
Nach 30minütiger Mittagspause in Phou Khoun ging es auf der S 13 weiter in Richtung Norden. Die Straße war die ganze Zeit über sehr kurvenreich, mal ging es den Berg hoch, mal den Berg runter. Die Aussicht auf die Gebirgslandschaft während der gesamten Fahrt ist grandios!

Eigentlich mag ich keine Fotos, die durch eine Scheibe aufgenommen
wurden. Aber wenn es nicht anders geht ...


Wieder einmal: Ständig kreuzen Kühe die Fahrbahn und zwingen
den Fahrer zu teilweise abenteuerlichen Manövern.

Nach insgesamt so ziemlich genau 7 Stunden erreichten wir um 15:45 Uhr den Busterminal von Luang Prabang. Das Tuk Tuk in die City kostete nach Abschluss der Preisverhandlungen pro Person 20.000 Kip (zunächst verlangte der Fahrer 30.000 Kip pro Person). Die Fahrt dauerte knapp 15 Minuten. Um ziemlich genau 16:00 Uhr checkten wir in unserem Hotel, dem River Lodge 2, ein.

Phonsavan und das Xieng Khouang Hotel


Der erste Eindruck: Das Städtchen (ca. 60.000 Einwohner, 1.070 m M ü. NN) ist schmuddelig, trostlos, kalt (bei unserer Ankunft gegen 15:00 Uhr waren es noch um die 30°, aber um 20:00 Uhr hatte es bereits auf 19° abgekühlt). In der ganzen Ortschaft wird an allen Ecken und Enden gebaut. Eine Investition in die Zukunft? Denn vielleicht wird das ja was mit dem Status "Weltkulturerbe" für die Ebene der Tonkrüge ...



Dieser eher negative Eindruck wurde durch das von uns gebuchte Hotel, das Xieng Khouang Hotel, verstärkt. Das Bauwerk protzig, die Rezeption nur sporadisch besetzt, die Zimmerausstattung dürftig, das Bad dringend renovierungsbedürftig, die Wände hellhörig, die Internetverbindung wackelig, das Frühstück ein Witz. Willkommen im gelebten Sozialismus.

Frühstück im Xieng Khouang Hotel: 2 Eier, 2 Baguette pro Person
Wie in der Jugendherberge: Alle teilen sich ein Glas Marmelade und
einen Becher Margarine. Einziges Highlight: Der vietamesische Kaffee.
Das Stadtbild der „Hügel des Paradieses“ ist durch die Nähe zur vietnamesischen Grenze (133 km) geprägt, die Beschriftungen sind alle auch auf Vietnamesisch. Auch der Tages-Rhythmus ist vietnamesisch: Um 06:00 Uhr morgens beginnt das Leben auf den Straßen (wir in unserem Zimmer, das nicht einmal zur Straße lag, live dabei), um 21:00 Uhr abends schließen die Läden, Restaurants und die meisten Bars. Die Bars tragen Namen wie „Crater“ und „Bombies“ – der letzte Krieg ist noch nicht vergessen und es mangelt offensichtlich nicht am Sinn fürs Makabere.


Souvenirs der anderen Art: Aus Kriegsschrott gefertigt
Auf der Suche nach einem Restaurant liefen wir am ersten Abend die Hauptstraße rauf und wieder runter, nichts sprach uns wirklich an. Wir entschieden uns schließlich für ein indisches Restaurant mit Namen „Nisha“. Die Raita (18.000 Kip) konnte nicht serviert werden, da die Gurken aus waren, das Tikka Chicken (30.000 Kip) war okay, das Naan (8.000 Kip pro Stück) ging so, das Butter Chicken (30.000 Kip) hätte besser sein können. Es gab an Getränken Bier, Lassis und Soft Drinks. Also nichts für mich dabei!!! Der Service war nicht berauschend und das französische Ehepaar am Nebentisch mit den drei Kindern fühlte sich wie zu Hause: Zwei der Kinder tobten durch das Restaurant und spielten Kung-Fu-Fighting, das dritte spielte mit seinen Eltern „Schnick-Schnack-Schnuck“ und wer immer gewann, brach in lauten Jubel aus. Wohlfühl-Atmosphäre. :-(

Am zweiten Abend wollten wir in der „Lao-Falang-Pizzeria“ Pizza essen. Es gab sogar Prosecco auf der Karte!!! Also ganz und gar was für mich :-) Nun, wir setzten uns hin, bestellten die Getränke. Leider: Prosecco war aus. Dann waren wir soweit, das Essen zu bestellen und mussten uns anhören, dass auch die Pizza aus sei!?!? Um 19:30 Uhr?!?! In einer Pizzeria? Wir standen auf und gingen. 


Wir landeten schließlich im „BamBoozLe!“, das sich durch eine gut sortierte Getränkekarte auszeichnet, das Essen ist eher mittelmäßig. Chang‘s Pizza war passabel, mein Burger war okay. 2 Flaschen Bier, 2 Gläser Weißwein und ein Mineralwasser zusammen mit dem Essen addierten sich zu einer Rechnung in Höhe von 188.000 Kip.


Wir sind nicht unglücklich, wenn wir Phonsavan in Richtung Luang Prabang wieder verlassen.

PS: Positiv war das Sortiment in dem Supermarkt neben "Cranky" (Café und Eisdiele): u.a. Wild Turkey, die Flasche zu 263.000 Kip, und richtigen Käse!!! (Emmentaler, Cheddar und Mozzarella zu 40.000 Kip für 150 g). Noch 200 m weiter in östlicher Richtung sind auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite zwei Bäckereien. Zwar taugt das Baguette nichts, aber zum Käse braucht man es halt.




Ebene der Tonkrüge: Thong Hai Hin



30.03.2016

Für die private Tour zu den drei hauptsächlichen (und von Minen weitestgehend geräumten) Lagerstätten zahlten wir 200.000 Kip pro Person. Die Preise variieren stark. Je nach Tour Agent zahlt man bis zu 69 USD pro Person.

Da sich uns am Morgen der Tour noch ein dritter Teilnehmer anschloss, bekamen wir 50.000 Kip erstattet. Die ganze Situation und die Preisfindung war etwas merkwürdig, denn erst sollten wir pro Person noch 50.000 Kip zusätzlich bezahlen, dann hätte uns ein Guide begleitet. Da dessen Englisch aber alles andere als gut war, legten wir darauf keinen besonderen Wert. Und wie kommt es, dass eine zusätzliche Person auf eine private Tour gebucht wird?

Wie dem auch sei: Um 09:00 Uhr brachen wir - ohne Guide - in Richtung der ca. 20 km entfernten Site 1 (Lagerstätte 1) auf. Hier liegen mehr als 250 Steinkrüge. 

Narrenhände beschmieren Tisch und Wände - und Kakteen.
Auf dem Weg zu Site 1


Man weiß noch nicht, wie alt diese Gefäße sind (die Schätzungen liegen zwischen 7.000 und 1.500 Jahren) oder wozu sie dienten (für Begräbnisrituale oder zur Aufbewahrung von Vorräten) oder von wem sie gefertigt wurden. Sehr mysteriös und sehr sehenswert! Und (noch) nicht überlaufen. Aber die Ebene der Tonkrüge steht auf der Liste, um als Weltkulturerbe anerkannt zu werden, deshalb ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis dass sich das ändert. 

Ein seltenes Exemplar: Gefäß mit Deckel

Anschließend besuchten wir noch Site 2 (ca. 65 Gefäße), dort ist ein Deckel mit einer Gravur zu bestaunen: der Froschmann. 





Lagerstätte 3 liegt inmitten von Reisfelder. 



Ich weiß: Kein korrektes Verhalten, aber ich
konnte nicht widerstehen.
(Denn eigentlich gilt: Don't touch, don't climb.
Demnächst steht bestimmt ein entsprechendes
Schild da.)
Hier wurde uns erst klar, dass die Folgen des Krieges noch immer spürbar sind: „Bitte gehen Sie zwischen den Wegmarkierungen, denn rechts und links davon könnte es gefährlich werden!“ 


Während des Laotischen Bürgerkriegs in den 1960er und 1970er Jahren wurde die Gegend durch amerikanische Luftstreitkräfte heftig bombardiert: Monatelang wurde alle 8 Minuten ein Angriff geflogen, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Ein wirklich trauriges Kapitel in der Geschichte von Laos!

Irgendwie ist diese Ansammlung von Steinkrügen (so bezeichnen sie die Laoten) bizarr, gerade weil das Geheimnis um diese Lagerstätten noch nicht gelüftet ist.

Der Besuch war für mich ein Highlight auf unserer Laos-Rundreise.


Mittwoch, 30. März 2016

Fahrt von Vang Vieng nach Phonsavan

29.03.2016



Das Ticket für den Minibus kostet pro Person im Zentrum von Vang Vieng 110.000 Kip, wir buchten im Hotel und zahlten 120.000 Kip. Kurz vor 09:00 Uhr wurden wir von einem Tuk Tuk abgeholt, das uns zu dem relativ weit außerhalb liegenden Busbahnhof brachte.

Um 09:15 Uhr ging es los. Etwa eine Stunde fuhren wir durch eine sattgrüne Landschaft, gerahmt von dramatisch anzusehenden Bergzügen – so hatte ich mir Laos vorgestellt! Und dann begann der Aufstieg in diese Berge. Die Aussicht in die Täler war fantastisch, die Abgründe, die sich mal rechts, mal links auftaten waren beängstigend. Wir schraubten uns durch enge Haarnadelkurven höher und höher. 

Also ehrlich: Diese Fahrt ist nichts für Leute mit Höhenangst, die sollten vielleicht besser den Nachtbus nehmen :-) Ich würde auch jeder schwangeren Frau von dieser Fahrt abraten! Denn die Straße ist uneben, und die Fahrt ist unglaublich holperig.

Gegen 11:30 Uhr erreichten wir eine Kreuzung (der Ort heißt Phou Khoun oder auch Phou Khone): Links ging es weiter auf der S 13 nach Luang Prabang, rechts führte die S 7 nach Phonsavan (bzw. nach Vietnam). Die Haarnadelkurven nehmen kein Ende. An den Hängen kleben kleine, ärmliche Hütten oder die Häuschen schweben über dem Abgrund. Schließlich ist es soweit: Der erste Passagier kann sein Frühstück nicht bei sich behalten. Der Fahrer unseres Minibusses ist gerüstet: Er reicht Plastiktüten rüber. Gleich schließen sich noch zwei weitere Passagiere an … Auch mir und Chang wurde etwas flau im Magen, ehrlich gesagt, dieses Gekurve auf der holprigen Straße über Stunden ist nichts für Zartbesaitete.

Kurz nach 13:00 Uhr hielten wir an einer lokalen Raststätte in Nam Chat und nach 20 Minuten Mittagspause ging es weiter.


Ich habe dieses Mal Zahnbürsten an die Kinder verteilt,
besonders glücklich scheinen sie darüber nicht zu sein.

Weitere 45 Minuten später war die Straße dann nicht mehr ganz so kurvig und holperig. Schließlich erreichten wir gegen 15:00 Uhr Phonsavan. Der Fahrer ließ uns an unserem Hotel, dem Xieng Khouang, aussteigen.

PS: In den letzten Monaten ist es auf dieser Strecke immer wieder zu Angriffen auf Busse durch Heckenschützen gekommen. Erst vor einer Woche sei ein Passagier tödlich verletzt und neun weitere verwundet worden. Näheres konnten wir nicht in Erfahrung bringen, aber ein bisschen Angst hatte ich schon vor der Fahrt. Ich habe dann mal gegoogelt (nachdem wir schon in Phonsavan angekommen waren) und auch tatsächlich eine Reisewarnung seitens der US-Regierung gefunden.

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