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Mittwoch, 6. April 2016

Laos: Allgemeine Hinweise, Beobachtungen und Bemerkenswertes


Unsere Laos-Rundreise folgte der üblichen Route. Uns stand ja auch nicht der Sinn nach Abenteuer, wir wollten uns das Land anschauen. Hier ist unsere Reiseroute:


Die orangefarbenen Linien markieren unsere Ausflüge.

Ich bin der Meinung, dass wir nicht nur über das Land, sondern auch über die Leute einiges lernten. Das verdanken wir dem Umstand, dass wir Thai sprechen und das Laotische dem Thai so ähnlich ist. Wir konnten uns also mit den Menschen austauschen, was für andere Reisende nicht so einfach sein dürfte, da die Englischkenntnisse sogar bei im Tourismus beschäftigten Laoten in der Regel eher bescheiden sind und das obwohl Laos gerade für Backpacker ein beliebtes Reiseziel (oder Durchgangsland auf dem Weg nach Kambodscha bzw. Vietnam) ist.

Ich habe davon Abstand genommen, über die Geschichte des Landes, die Ethnien, die politischen Hintergründe, ...  zu schreiben: Diese Thematik ist zu kompliziert, um im Rahmen eines Reiseblogs abgehandelt zu werden. Bei Wikipedia kann man mehr darüber lesen.

Die folgenden Beobachtungen sind in der ein oder anderen Weise vielleicht schon mal in einem der Postings gemacht worden, aber hier noch einmal die Zusammenfassung:


  • Die Infrastruktur ist nicht wirklich gut. Es gibt nur wenige befestigte Straßen (wir haben die S 13 in Nord-Süd-Richtung, sowie die S 7 und S 8, die davon nach Osten gehend abzweigen, kennengelernt) und im Schnitt schafft man es, in einer Stunde 40 km zurückzulegen.
  • Zum Teil liegt das auch daran, dass Kühe oder Büffel oder Ziegen öfter einmal dafür sorgen, dass es vorübergehend kein Weiterkommen auf der Straße gibt.
  • Wann immer möglich, sollte man für die Fahrten Minibusse nehmen. Die Sitzplatzsituation ist etwas beengter und das Lokalkolorit etwas weniger ausgeprägt als in den großen Bussen, aber dafür geht es deutlich schneller. Der Preisunterschied macht i.d.R. 1 Euro aus.
  • Der Mekong heißt Me Naam Kong (Me Naam = Fluss). So heißt es wohl auch in Thailand, wobei die Thais die Abkürzung Mekong bevorzugen.
  • Es gibt keine 7/11 Märkte (diese Bemerkung richtet sich in erster Linie an einen speziellen Freund :-) ). Aber es gibt Friendship Märkte, die ganz ähnlich sind. Allerdings findet man die nur selten.
  • Der lokale Schnaps heißt LaoLao (Lao = Alkohol, die „Marken“ heißen z.B. Lion King oder Black Bear oder Angry Tiger) und kostet im Minimarkt 10.000 bzw. 20.000 Kip die Flasche – und man überlebt, wenn man ihn trinkt. Auf den Genuss des Selbstgebrannten haben wir verzichtet!

  • Man bekommt an den meisten Geldautomaten max. 1.000.000 Kip. Einmal bekam Chang 2.000.000 Kip ausgezahlt, musste aber zweimal die Abhebegebühr zahlen!?!?
  • Die Visumsgebühr für Deutsche beträgt 30 USD. An einigen Immigrationsstellen werden zusätzlich „Servicegebühren“ (2 USD) und / oder „Stempelgebühren“ (1 USD) verlangt. Die wandern in die Taschen der diensthabenden Beamten. Man sollte sich aber nicht auf Diskussionen einlassen und anfangen, gegen die Korruption als solche zu wettern: Das verzögert die Ausstellung des Visums erheblich! Nicht an jedem Grenzübergang gibt es Visa On Arrival, also unbedingt vorher nachschauen!
  • Die Ausflüge, die man vor Ort buchen kann, sind z.T. recht teuer, weil die Preise staatlich vorgegeben sind. Im Hotel fragen, einen Tuk Tuk Fahrer ansprechen (falls er es nicht von sich aus tut) spart oft, aber nicht immer Geld.
  • Uns ist aufgefallen, dass die Kleidung der Frauen oft noch traditionell ist. Sie tragen gerne den Sarong. Er gehört zum Alltag und ist auch fester Bestandteil der Schuluniform von Mädchen.
  • Generell kleiden sich die Laoten eher konservativ, Kleidung dient dazu, den Körper zu bedecken. Auch an den Wasserfällen haben die Einheimischen vollständig bekleidet gebadet. Andererseits war es aber gar nicht selten, dass man beobachten konnte, wie Frauen mit nacktem Oberkörper oder gänzlich nackte Kinder sich an der Wasserstelle an der Straße wuschen.
  • Die Alphabetisierungsrate im Land ist sehr niedrig. Ein Drittel der erwachsenen Männer und zwei Drittel der Frauen können nicht lesen und schreiben.
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  • Überall liegt Abfall rum! Es ist erschreckend zu sehen, wie gleichgültig die Menschen sind. Der Müll wird einfach auf der Straße entsorgt und keiner stört sich daran, dass die leeren Plastikflaschen und -tüten alles verschandeln.
  • Die Bezeichnung und Schreibweise von Städten, Ortschaften und Sehenswürdigkeiten ist sehr uneinheitlich, und das ist nicht nur auf die unterschiedliche Art und Weise des Transkribierens zurückzuführen, manchmal hat ein und derselbe Ort wirklich zwei Namen! Das macht das Reisen in Laos nicht gerade einfacher.
  • Wirklich voll (und touristisch) war es nur in Vang Vieng und in Luang Prabang. Wenn Vang Vieng mittlerweile nicht mehr die schlimme Partymeile wie vor ein paar Jahren ist, dann bin ich froh, dass ich es damals nicht erleben musste, denn das heutige Vang Vieng war schon zu viel des Guten. (Hier finden sich auch Graffitis „Tourists go home“, weil es die Laoten wohl auch nicht mehr schön finden, was mit ihrer Stadt passiert.). Und die City von Luang Prabang ist ein buddhistisch verbrämtes, exotisches Königswinter für Backpacker (wann wird eigentlich Königswinter zum Weltkulturerbe?). 

Diese Liste ist beileibe nicht vollständig. So kurz nach Ende unserer Reise haben sich viele Eindrücke auch noch nicht gesetzt. Ich werde mich bemühen, nach und nach noch weitere Punkte zu ergänzen.

PS: Ich möchte hier noch auf meinen Post "Knigge für den Thailand-Urlaub" auf meinem Hauptblog verweisen, denn da beide Länder sich so ähnlich sind, kann man die dortigen Empfehlungen (fast) 1:1 übernehmen.



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